New Work: So flexibel arbeitet Frau Wenk


Es ist Zeit, das Arbeiten in einer Agentur neu zu denken. Quasi wie in einer Zeitmaschine sind wir in eine moderne, hybride Arbeitswelt gereist, die wir jetzt halten sollten. New Work lautet das Zauberwort.

Wir haben auf unsere Mitarbeiter gehört, wie und wo sie am produktivsten arbeiten können. Ob im Büro, mal hier, mal dort oder komplett im Home-Office. Der Vorteil für Firmen: Die Suche nach Talenten ist plötzlich in ganz Deutschland möglich und die Mitarbeiter sind entspannter und motivierter. In einer hybriden Arbeitsorganisation sind wir endlich auch kundenorientiert. Bei Vertrauensarbeitszeit und Autonomie der Mitarbeiter steht der Kunde im Mittelpunkt. Der US-Call abends ist kein Problem, denn dafür schläft man morgens länger oder macht Freitag schon mittags frei. 9 to 5 ist passé und das Wort „Überstunden“ ebenfalls.

Wir wollten von Andrea Buzzi wissen, wie eine Agentur der Zukunft arbeitet und haben sie gefragt. Mitten auf der großen Freifläche der Agentur. 

Warum stehen wir an dieser Stelle und reden über New Work?

Andrea Buzzi: Genau vor einem Jahr habe ich hier gestanden und aus vollem Herzen gesagt: „Die Agentur wird immer ein Präsenz-Unternehmen bleiben.“

Und heute?
Denke ich ganz anders darüber. Über ein Jahr Corona-Pandemie hat meine Einstellung zur Work-Life-Balance – sowie der Wertschätzung den Mitarbeitern und einer neuen Art des Arbeitens gegenüber – total verändert.

Wie arbeitet denn die Agentur der Zukunft?
Erst einmal konzentriert sie sich auf die Bedürfnisse der Menschen, die für sie arbeiten. Trotzdem bleibt natürlich der Kunde ebenfalls im Mittelpunkt allen professionellen Strebens. Im Zuge der Pandemie haben wir nicht nur gelernt, auch von zuhause aus sehr produktiv unserer Passion nachzugehen, sondern auch, dass es in Remote-Phasen viel einfacher ist, sich zu konzentrieren. Allein deshalb schon glaube ich mittlerweile, dass es ein Hybrid-Modell geben muss. Wir brauchen den Austausch, um kreativ zu sein, aber wir brauchen auch Deep-Work-Phasen. Diese kann man entweder in einem Einzelbüro haben, zuhause oder auf Bali.

Welche konkreten New Work-Lehren leitest Du daraus ab?
Jeder einzelne Mitarbeiter hat in den letzten acht Monaten gelernt, was ihm gut tut, wie er wirklich effektiv arbeiten kann und wann er tatsächlich produktiv ist. Aus dieser Erkenntnis heraus bieten wir jetzt drei Modelle an. Es gibt Menschen, die wollen gerne ins Office kommen. Sie lieben das Zusammensein mit Kollegen. Das sollen sie dann weiterhin tun. Dafür haben wir ein Modell, das übrigens fast die Hälfte meiner Mitarbeiter ausgewählt hat.

Die zweite Möglichkeit ist flexibler. Bei diesem Modell ist es möglich zwei bis drei Tage in der Woche im Büro seinem Job nachzugehen. So ist ein regelmäßiger Austausch sowie Konzept- und Teamarbeit in Persona möglich. Gleichzeitig bleibt aber auch mehr Zeit, um von zuhause aus einfach mal in der Mittagspause zum Sport zu gehen oder mit dem Hund eine Runde zu drehen.

Und das dritte Modell?
Das ist für Mitarbeiter, die weitestgehend vom eigenen Arbeitszimmer aus operieren. Die müssen dann noch nicht einmal mehr in Hamburg wohnen.

Was ist die wichtigsten New Work-Lehren der vergangenen Monate?
Ich habe drei Lehren gezogen: Es ist nicht wichtig, von wo aus man arbeitet. Ein produktiver und positiver Beitrag für das Unternehmen hat nichts mit Anwesenheit zu tun. Und zweitens: Kontrolle der Leistung und der Arbeit kann kein Grund sein, ein Präsenzunternehmen zu bleiben. Wer denkt, er muss seine Mitarbeiter kontrollieren, damit sie arbeiten, der hat ein ganz anderes Problem als New Work. Meine dritte Lehre ist, dass sich ein Unternehmen sehr wohl positiv entwickeln kann, ohne dass alle Beteiligten ständig physisch zusammenkommen und man sie arbeiten „sieht“. Spätestens als ich unsere Zahlen aus 2020 gesehen habe, habe ich gewusst, genau so sind wir auf dem richtigen Weg. Wir haben tolle Leute, mit unglaublichen Skills und alle sind motiviert. Die Corona-Krise hat mir insofern seit Oktober Schritt für Schritt die Augen geöffnet. Ich empfehle daher nur jedem Unternehmen, das 2020 gewachsen ist, diese Chance einer neuen Arbeitswelt zu ergreifen. Denn auch die Chefs profitieren. Ich kann zum Beispiel auch von Mallorca aus arbeiten.
 

Vorteile von New Work für Mitarbeiter:

  • Sie genießen mehr Freiheiten.
  • Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreicher.
  • Sie arbeiten eigenverantwortlicher.
  • Sie können sich ihre Zeit flexibler einteilen.
  • Konzentration und Produktivität steigern sich.
  • Sie können ihren Arbeitsalltag individuell gestalten.

Vorteile von New Work für Arbeitgeber:

  • Ihr Business wird attraktiver im Recruiting.
  • Ihre Mitarbeiter sind zufriedener.
  • Es herrscht eine bessere Vertrauensbasis zur Belegschaft.
  • Sie sparen Kosten ein (z.B. durch weniger Reisen)
  • Sie erhöhen den Kundenfokus.
  • Das Recruiting ist weniger ortsgebunden.
  • Auch sie selbst können flexibler arbeiten.

Das sagen die Mitarbeiter von Frau Wenk zum neuen New Work-Konzept

Alexander liebt es, wenn im Büro viel los ist. Er ist „Officer“, das heißt er ist vier Tage in der Woche im Büro und einen beliebigen Tag im Homeoffice.

Als "Flexerin" ist Tamira zwei bis drei Tage die Woche im Büro und arbeitet ansonsten von zuhause. So kann sie ihren Arbeitsalltag flexibel selbst gestalten.

Für Bob hingegen ist das „Home“-Modell ideal. Damit kann er am besten Arbeit und sein Privatleben miteinander in Einklang bringen.